Vater Unser – Predigt vom Sonntag Rogate (5.5.2013)

Liebe Gemeinde,
Zum Glück ist unser Fenster noch rechtzeitig repariert wurden. Denn in ihm ist das Vater Unser dargestellt, unser heutiger Predigttext, den ich nicht erklären, aber ausführen möchte. Er steht bei Matthäus im 6. Kapitel.
Wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. Darum sollt ihr so beten:
Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Vater Unser– Unser Vater. Unsere Mutter. Unser Opa, unsere Oma. Du liebst uns, bist uns nah und wirst uns nie aufhören zu lieben. Wir gehören zu dir und zu uns. In uns tragen wir einen Teil von dir, in uns wirst du wiedererkannt.
Vater unser im Himmel!
Weit weg bist du manchmal. Vor allem dann, wenn etwas in unserem Leben schief läuft. Wir haben den Eindruck du bist so weit weg und unerreichbar wie die Wolken.
Und du stehst nicht neben uns.
Und das macht dich zum Vater von uns allen. Denn wir alle schauen in den gleichen Himmel. Du, unser Vater im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dich wollen wir ernst nehmen. Nicht nur als höhere Macht, die da irgendwo existiert, sondern als unser Gott, der uns Menschen begleitet und selbst Mensch geworden ist. Du sollst für uns etwas besonderes sein, deshalb: geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme. Wir hoffen darauf, dass Leid und Sterben endlich aufhört. Wir warten darauf, dass endlich erfüllt wird, was du versprichst: Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden
Manchmal ist er uns fremd, dein Wille. Wir fragen: Kann das Leid, das wir sehen, wirklich dein Wille sein? Ist der Hass der Menschen aufeinander dein Wille? So wie er hier auf Erden geschieht?
Dein Wille geschehe: Wir wissen du willst es anders, aber wir Menschen halten uns nicht an deinen Willen. Und deshalb bitten wir dich: Setze alle Kräfte im Himmel und auf Erden in Gang, damit dein Wille geschehe. Dein Wille, der die Liebe untereinander will!
Unser tägliches Brot gib uns heute
und gib uns auch zu trinken und ein Dach über dem Kopf. Schenke uns Menschen die uns begleiten und für uns da sein.
Für uns selbst können wir kaum vorsorgen. Diese Welt ist zu vergänglich, Krankheiten, Fluten und Bankenkrisen zeigen das immmer wieder. Daher vertrauen wir auf dich: Unser tägliches Brot gib unsheute Und vergib uns unsere Schuld, denn wir sind so oft Schuld am Elend dieser Welt. Wir denken zu oft an uns selbst und nutzen den anderen aus. Nicht nur die Menschen in unserer Umgebung, nein auch den Anderen auf anderen Erdteilen. Unsere Kleidung lassen wir billig in Bangladesh nähen und ärgern uns, dass auch Fabrikbesitzer ihr Geld wollen. Wir haben auch durch unseren Lebensstil unsere Schuld. Lass uns neu anfangen, hilf uns unser Leben zu überdenken, vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Bei uns wollen wir anfangen, dazu hilf uns. Lass uns den Menschen vergeben, die uns weh tun, die uns verletzen. Das ist manchmal so schwer, Herr, aber es wäre ein Anfang.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern gib uns die Kraft aus deiner Vergebung heraus zu leben, neu zu leben underlöse uns von dem Bösen.Denn all das, was uns Kraft raubt, Misstrauen und Hass sät, trennt uns von dir und von unseren Mitmenschen. Wir selber können dagegen nur ankämpfen. Du aber hast sogar den Tod besiegt. Daher legen wir all unsere Sorgen in deine Hand.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

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