Andacht zum Ewigkeitssonntag 2020

Das himmlische Jerusalem, Versöhnungskirche Neunburg vorm Wald, via Wikimedia Commons.

Gebet: Psalm 126

1b Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.

2 Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein. Da wird man sagen unter den Völkern: Der HERR hat Großes an ihnen getan!

3 Der HERR hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich.

4 HERR, bringe zurück unsre Gefangenen, wie du die Bäche wiederbringst im Südland.

5 Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.

6 Sie gehen hin und weinen und tragen guten Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.

Luther 2017, © Deutsche Bibelgesellschaft

Bibeltext: Offenbarung 21

1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.

2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.

3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen!

Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!

Luther 2017 © Deutsche Bibelgesellschaft

Versöhnungskirche Neunburg vorm Wald, via Wikimedia Commons

Gedanken:

Wie ist das Leben nach dem Tod? Wir können es nicht erklären. Wir wissen nicht ob es eines gibt, wir glauben es höchstens.

Aber wenn es eines gibt: Wie wird es sein?

In der Bibel gibt es einige Bilder dazu. Paulus schreibt zum Beispiel von einem geistlichen Leib, der ganz anders ist als unser Körper jetzt auf der Erde.

Unser Text aus der Offenbarung greift ein Bild des Propheten Jesaja auf (Jes 65,1-26): Ein neuer Himmel und eine neue Erde. Bei Gott ist alles neu.

Das Bild ist das einer himmlischen Stadt, wie sie auch in unserer Versöhnungskirche in einem Fenster abgebildet ist.

Die Stadt so ist beschrieben, steht auf einem Berg, ist umgeben von Mauern aus Edelsteinen und hat 12 goldene Tore.

Das wichtigste aber: In ihrer Mitte wohnt Gott. In unserem Fenster dargestellt durch das uralte Symbol des Dreiecks: Eine Form, bestehend aus drei Anteilen, so wie der dreieinige Gott.

Und sowohl Jesaja als auch die Offenbarung beschreiben die Auswirkung dessen, dass Gott in dieser Stadt wohnt: Gott ist da. Er wird abwischen alle Tränen, die geweint wurden und vielleicht geweint werden.

Es wird keinen Tod mehr geben.

Kein Leid, kein Schmerz, kein Geschrei.

Also: auch keine Trauer mehr.

Leider sind wir noch nicht in dieser Stadt. Aber ich stelle mir vor, dass wir nach dem Tod in diese Stadt, zu Gott, kommen.

Ich glaube, dass unsere Verstorben schon dort sind, in dieser Stadt. Dass für sie die Zeit des Leidens, der Schmerzen, der Angst bereits vorbei sind und immer vorbei sein wird.

Das macht es mir leichter Abschied zu nehmen, an die Verstorbenen zu denken und zu trauern. Es nimmt die Traurigkeit nicht weg, aber es tut Zuversicht dazu.

Amen.

Gebetsvorschlag:

Tränen haben wir gesät, Gott. Nicht immer haben wir Freude geerntet. Oft trauern wir noch und weinen weiter.

Sei du bei uns, die wir trauern um Menschen die uns lieb sind.

Lass uns merken, wie du in unserer Trauer Großes an uns tust.

Schenke unseren Lieben deine Nähe im himmlischen Jerusalem.

Wir denken heute auch an die, die einsam sterben. Weil sie wegen dem Corona-Virus isoliert sind oder weil sie einsam sind. Begleite sie auf Ihrem Weg in dein Reich.

Viel frühzeitiger Tod könnte vermieden werden, Gott. Gib den Politikern Mut sich energisch gegen Krieg und für Frieden einzusetzen.

Amen.

Vorgeschlagene Musik:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert